Masterflex AG sowie drei weitere Schlauchhersteller stellen VTH-Mitgliedern die eigene Umsetzung der TRBS 2153 vor
Masterflex AG, Gelsenkirchen - April 2010
Aktuell ist die TRBS 2153, Richtlinie der Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie in aller Munde. Die bis dato gültige BGR 132 wurde im April 2009 durch die TRBS 2153 ersetzt und beinhaltet neue Kriterien für den Einsatz von Spiralschläuchen in den unterschiedlichen Gefahrenzonen. Die Fachgruppe „Schlauch- und Armaturentechnik (SAT) des Verbandes technischer Händler (VTH) lud daher am 24. März 2010 seine Mitglieder sowie vier Schlauchhersteller zu einem Informationstag mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema „TRBS 2153 - Vermeidung von Zündgefahren infolge elektrostatischer Aufladung“ nach Köln ein.
Hintergrund der Veranstaltung war die Darstellung der durchgeführten Maßnahmen der einzelnen Unternehmen zur Umsetzung des neuen Regelwerkes im Hinblick auf die Verwendung von Schläuchen in der Praxis, da es zu dem neuen Regelwerk in der Vergangenheit unterschiedliche und zum Teil irreführende Aussagen bezüglich der Inhalte der TRBS 2153 gab.
Vier Lieferanten geben Auskunft
Gerd Osterholt, technischer Leiter der Masterflex AG (Bild links), stellte in seinem Kurzvortrag noch einmal die wesentlichen Änderungen der TRBS 2153 im Vergleich zur ehemaligen BGR 132 vor sowie die daraus für die Masterflex AG resultierenden Maßnahmen, die letztendlich zur Entwicklung einer zusätzlichen Schlauchserie mit einem permanent wirkenden, antistatisch ausgerüsteten Wandungsmaterial, der Master-PUR A – Serie, geführt hat.
Bereits im Juli 2009 hatte die Masterflex AG anlässlich eines Informationsaustausches in Gelsenkirchen gemeinsam mit Herrn Dr. Josef Bremen, BG Chemie, einem der “Väter“ der neuen TRBS 2153, sowie Vertretern der Arbeitsgruppe „SAT“ die Änderungen und daraus folgenden notwendigen Maßnahmen besprochen und kurzfristig in die Tat umgesetzt.
In der anschließenden Podiumsdiskussion stellten sich die Vertreter der vier eingeladenen Hersteller und Dr. Bremen unter der Moderation des Hauptgeschäftführers des VTH, Herrn Vierhaus den Fragen der zahlreichen Teilnehmer.
Einsatz von Schläuchen in Ex-Zonen nach TRBS 2153 Ausg. 4/2009
Die neuen „A“-Schlauchtypen der Masterflex AG sind antistatisch < 10 hoch 9 Ohm und permanent ableitfähig durch die Verwendung nicht migrierender Antistatika. Entsprechend der TRBS 2153 (Zone 20) können diese für die Förderung brennbarer Stäube und Schüttgüter zur Ableitung elektrostatischer Aufladungen bei beidseitiger Erdung der Spiralenden eingesetzt werden. Durch die Transparenz der Schläuche bleibt das Fördergut weiterhin sichtbar.
Die neue Schlauchserie bietet eine enorme Vielfalt an Schlauchvariationen an: So sind, wie im Standardprogramm der Masterflex AG, leichte bis schwere Schlauchtypen für unterschiedlichste Einsatzbereiche mit unterschiedlichsten Eigenschaften lieferbar, wie zum Beispiel abriebfeste, mikroben- und hydrolyseresistente Schläuche und Schläuche für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie. Eingesetzt werden können die Schläuche für die höchsten Anforderungen in der gesamten Schüttgutförderung. Lieferbar sind die unterschiedlichen Schlauchausführungen in Durchmessern von DN 16 bis DN 500.
TRBS 2153 - Was hat sich geändert?
In der TRBS werden gegenüber der BGR für die Anwendungen mit Schläuchen als wichtigste Änderungen folgende Festlegungen vorgenommen:
- Es wird nicht mehr nur der schlauchumgebende Außenbereich als zu bewertende Explosionsschutzzone betrachtet, sondern zusätzlich auch der Schlauchinnenbereich.
- Der bisher gesamte Schüttgut-/Staub-Bereich wird in 2 Betrachtungsbereiche, nämlich in „nicht brennbare Stäube/Schüttgüter“ und „brennbare Stäube/Schüttgüter“ aufgeteilt.
- Für die Zone 0/20 ist nach der BetrSichV, TRBS 2152, EX-RL BGR 104, immer eine Einzelfallbetrachtung vorzunehmen, da die TRBS 2153 nur die Zonen 1/21 betrachtet. Diese Betrachtung muss vom Anwender vorgenommen werden und daraus ergeben sich dann entsprechende Vorgaben für die Schlauchspezifikation.
Für den Einsatz von Schläuchen in Explosionsschutzzonen bedeutet das, dass in der neuen Kategorie der TRBS „brennbare Stäube/Schüttgüter“ nun Schläuche mit mindestens einem antistatisch ausgerüsteten Wandungsmaterial eingesetzt werden müssen. Für die Anwendung bei „brennbaren Stäuben/Schüttgütern“ sollte ein permanent wirkendes, nicht auf Feuchtigkeit angewiesenes Antistatikum verwendet werden, damit man bei pneumatischen Transporten frei von der fehlenden Feuchte und frei vom Einfluss auftretenden Abriebs ist.
Bei Schläuchen für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie ist die Lösung sehr komplex und wird von Masterflex mit großer Sensibilität angegangen, da neben der TRBS auch die Erfüllung der entsprechenden Lebensmittelverordnungen erfüllt werden müssen. Masterflex bietet eine Vielzahl von Schläuchen, die in Lebensmittelbereichen verwendet werden können, aber es sollte bei jeder Anwendung eine individuelle Beratung und Empfehlung erfolgen.